Gespräch mit einem toten Dichter

Martin Walser, der Vietnamkrieg und die BRD/Ein fiktives Interview

Von Matthias Krauß

Es sagt sich so leicht dahin, aber in diesem Fall stimmt es. Mit Martin Walsers Tod ist eine Ära zu Ende gegangen. Er war die letzte der großen Stimmen, die im bundesdeutschen Polittheater einstmals das Wort erhoben und als Instanz wahrgenommen wurden. Er hat den blütenweißen Legenden der westdeutschen Polit-Etikette die Schmutzränder nachgereicht. Die selbstgefällige und belehrsüchtige deutsche Politik und Presse hatten in ihm ein Korrektiv, das es heute so nicht mehr gibt. Ohne ihn werden sie es noch einmal leichter haben beim Versuch, dem Volk auch das Unglaubliche, Widersinnige und Widerwärtige anzudrehen.

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