Impressum

 

Matthias Krauß

Journalist

Siemensstr. 34

14482 Potsdam

Ein Gedanke zu „Impressum“

  1. Sehr geehrter Herr Krauß,
    ich habe Ihren Artikel„Die Unfähigkeit zur Versöhnung – Matthias Krauß, Potsdam“ gelesen.

    Ich stimme in fast allen Aussagen Ihres Artikels zu. Nur bei folgender Aussage habe ich Erklärungsbedarf.
    Sie schreiben:
    „Irrational ist dieser Vorgang auch aus anderen Gründen. Denn bei den zweifellos aufzählbaren negativen oder auch verbrecherischen Seiten der DDR hielten sich ihre Vergehen noch in einem Rahmen, der sie durchaus positiv heraushebt aus der Gruppe der ehedem sozialistischen Staaten.“
    http://www.die-linke.de/partei/zusammenschluesse/kommunistische-plattform-der-partei-die-linke/mitteilungen-der-kommunistischen-plattform/detail/browse/52/zurueck/archiv-2/artikel/die-unfaehigkeit-zur-versoehnung/
    Sehr geehrter Herr Krauß, erklären Sie bitte einem Niederbayer was ich unter „zweifellos aufzählbaren negativen oder auch verbrecherischen Seiten der DDR“ verstehen muss. Mich interessiert da weniger die Negativen, hier kann ein Niederbayer locker mithalten wenn es um das Aufzählen von negativen Seiten der Alt-BRD geht, nein mich würden die verbrecherischen Seiten der DDR interessieren.
    Ich habe die Jahresbericht über die DDR von Amnesty International von 1972-1990 gelesen. Verbrechen wurde hier nicht aufgezählt. Auch zu der Zeit des kalten Kriegs habe ich in Bayern (das größte antikommunistische Bundesland in der Alt-BRD) nur das Wort „Verbrechen“ im Zusammenhang mit der DDR-Hetze (Strauß war da ja Meister), also Propaganda, gehört.
    Noch eine Anmerkung zu dem Inhalt Ihres Artikels. Diesen Zustand wird es solange geben, solange diese SED-Opfer-Aufarbeitungsindustrie und die DDR-Aufarbeitungsindustrie gibt. Die Struktur der Akteure dieser Aufarbeitungsindustrieen haben sich so verfestigt, dass ein Ende nicht absehbar ist. Solange jährlich bis zu 150 Euro Steuergelder in diese Aufarbeitungsindustrieen gepumpt werden, wird sich dies fortsetzen. Nur wenn der „Geldhahn“ zugedreht wird, erst dann werden wir eine objektiver Aufarbeitung erfahren.
    Noch kurz zu mir. Ich bin jetzt Rentner und habe mir zum Steckpferd gemacht unsere gemeinsame deutsche Geschichte (Alt-BRD/SBZ/DDR) aufzuarbeiten.

    Ich würde mich freuen, wenn Sie mir meine Frage beantworten.
    Viele Grüße aus Niederbayern
    Johann Weber
    Kirchenauweg 8
    94099 Ruhstorf
    PS: Ich habe Ihr Buch „Der Wunderstaat“ gelesen, besuche Ihre homepage. Durch Sie ist mir jetzt auch eine „Alfons Zitterbacke“ ein Begriff.
    Ich habe Ihren Artikel in der jungen Welt zum „Mauerbau“ gelesen.
    Ich sende Ihnen einen Auszug aus dem Buch „die Erinnerungen“ von Franz Josef Strauß zu. Auch er sprach von Glück, dass die Mauer gebaut wurde.
    Auszug aus dem Buch „Die Erinnerungen“ von Franz Josef Strauss
    Seite 380-388:
     
    „Die Gespräche im NATO-Hauptquartier in Paris sind in kurzen Abständen wiederholt und fortgesetzt worden. Eines Tages kam
    Foertsch zu mir – es muß nach der Auseinandersetzung mit den Engländern gewesen sein, bei der sich die Franzosen im übrigen ziemlich zurückhaltend gaben -, um mir aufgeregt das Neueste aus dem NATO Hauptquartier zu berichten. An dem Gespräch nahmen meiner Erinnerung nach noch General Schnez und Staatssekretär Hopf teil. Für den Fall, daß der von den Amerikanern geplante Vorstoß zu Lande nach Berlin von der Sowjetunion aufgrund ihrer Überlegenheit aufgehalten werde, hätten die USA die Absicht, so Foertsch, bevor es zum großen Schlag gegen die Sowjetunion komme, eine Atombombe zu werfen und zwar im Gebiet der DDR. Ich fragte nach: »Im Gebiet der Sowjetunion?« Nein, so die Antwort, im Gebiet der DDR.
     
    Die Amerikaner brachten diesen Gedanken ernsthaft ins Gespräch was schon daraus hervorgeht, daß sie uns nicht nur allgemein gefragt haben, sondern daß sie von uns wissen wollten, welches Ziel wir empfehlen.
    Es war dann von einem russischen Truppenübungsplatz die Rede, auf der große Mengen russischer Truppen konzentriert waren. Wenn diese Atombombe präzise geworfen und wenn sie einen begrenzten Wirkungsradius haben würde, dann wären die Opfer unter der Zivil-Bevölkerung weitgehend auf die Menschen beschränkt, die auf diesem Truppenübungsplatz arbeiteten. Einen Truppenübungsplatz, den ich kannte, habe ich namentlich genannt – ich war dort im Jahre 1942 eine Zeitlang bei der Aufstellung einer neuen deutschen Panzerflakeinheit. Dies erschien mir, wenn es schon dazu kommen mußte und wir Amerikanern nicht in den Arm fallen konnten, unter den gegeben Übeln das geringste zu sein, obwohl es noch immer schlimm genug war.
    Der amerikanische Gedanke eines Atombombenabwurfs auf einen sowjetischen Truppenübungsplatz hätte, wäre er verwirklicht worden den Tod von Tausenden sowjetischer Soldaten bedeutet.
    Der Krieg hätte weitgehend in Europa stattgefunden, und zwar als konventioneller Krieg, dem die USA eine nukleare Komponente hinzufügen konnten.
    Solche Überlegungen sind am Sonntag, dem 13. August 1961 zum Glück Makulatur geworden.“

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