Einzig der DDR ist es zu danken, dass die Sixtinische Madonna heute an der Elbe bezaubern kann
Von Matthias
Krauß
Im Jahr 1967 zog
eine neue Lockerheit und Vielfalt in die Briefmarkenproduktion der DDR ein.
Kinderzeichnungen, Altenburger Spielkarten konnten jetzt Motive sein, auch der
450. Jahrestag des Lutherschen Thesenanschlags war drei Marken wert. Mit „König
Drosselbart“ wurde das im Jahr zuvor begonnene beliebte Block-Angebot der
Märchenmotive fortgesetzt. Die bis dato vorherrschende ernste, politische
Motivwahl für die Marken wurde nicht unmittelbar abgelöst, aber doch ergänzt.
Am 7. Juni erschien ein ungewöhnlicher Satz, einer, der auf den Boden der
geschichtlichen Tatsachen zurückholte:
Die Serie „Vermisste Gemälde niederländischer und deutscher Maler“. Er
riss aus einer auch für die DDR-Gesellschaft eingezogenen Selbstgefälligkeit
und machte auf Verluste aufmerksam.
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Die DDR unter dem Blickwinkel von Greta Thunberg
Von Matthias Krauß
Ganz im Ernst:
Die DDR wusste naturgemäß nichts von Greta Thunberg, und mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit weiß Greta so gut wie nichts über die DDR.
Allenfalls, was die deutsche Aufarbeitungsproduktion an dieser Stelle nach
Schweden exportiert hat, wobei Selbstgefälligkeit und Gedankenarmut wohl nach
stärker garantiert sein dürften als man sich daheim leisten kann.
Doch lässt sich
diese Armut des heutigen offiziellen Rückblicks auf diesen Staat gerade auf
Gretas Feldern besonders sinnfällig machen, denn hierbei liegen sie in
bemerkenswerter Häufung vor, die Gegenbeispiele, die sich eben in einem ganz
anderen als dem Aufarbeiter-Sinne dem „typisch DDR“ zuordnen lassen.
So fern und in manchem so nah weiterlesen →
Sehenswerte Landtags-Ausstellung zum Motto „Arbeit, Arbeit, Arbeit“
Von Matthias Krauß
Die DDR war eine Arbeitsgesellschaft. Die dadurch bewirkte Prägung ihrer Bürgerinnen und Bürger wirkte über 1990 hinaus nach und „existiert als Grundrauschen bis heute“. Das erklärte Florentine Nadolni, Leiterin sowohl des Kunstarchivs Beeskow als auch des Dokumentationszentrums „Alltagskultur der DDR“ in Eisenhüttenstadt, als sie durch die neue Ausstellung auf den Fluren des Potsdamer Landtags führte. Unter dem Motto „Arbeit, Arbeit, Arbeit“ werden ein Jahr lang 264 Einzelexponate aus den genannten Einrichtungen ausgestellt. Und wenn in der Erklärung dazu, davon die Rede ist, dass diese Exposition im 30. Jahr der deutschen Einheit zu sehen ist, so kann man sicher sein, dass sie nichts, aber auch gar nichts mit diesem Jubiläum zu tun hat.
Mit dem 30er Jubiläum nichts gemein weiterlesen →
Ein Blick von Potsdam auf die Welt