Einzig der DDR ist es zu danken, dass die Sixtinische Madonna heute an der Elbe bezaubern kann
Von Matthias Krauß
Im Jahr 1967 zog eine neue Lockerheit und Vielfalt in die Briefmarkenproduktion der DDR ein. Kinderzeichnungen, Altenburger Spielkarten konnten jetzt Motive sein, auch der 450. Jahrestag des Lutherschen Thesenanschlags war drei Marken wert. Mit „König Drosselbart“ wurde das im Jahr zuvor begonnene beliebte Block-Angebot der Märchenmotive fortgesetzt. Die bis dato vorherrschende ernste, politische Motivwahl für die Marken wurde nicht unmittelbar abgelöst, aber doch ergänzt. Am 7. Juni erschien ein ungewöhnlicher Satz, einer, der auf den Boden der geschichtlichen Tatsachen zurückholte: Die Serie „Vermisste Gemälde niederländischer und deutscher Maler“. Er riss aus einer auch für die DDR-Gesellschaft eingezogenen Selbstgefälligkeit und machte auf Verluste aufmerksam.
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